Rickard Sandler

Politiker

* 29. Januar 1884 Torsäker

† 12. November 1964 Stockholm

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 06/1965

vom 1. Februar 1965

Wirken

Rickard Johannes Sandler wurde am 29. Jan. 1884 in Torsäker (Westnorrland) geboren. Er studierte in Upsala Philosophie und war dann von 1905 bis 1917 als Lehrer an verschiedenen Volkshochschulen tätig. Von 1917-18 redigierte er die Zeitschrift "Ny Tid".

Politisch war er seit 1911 als sozialdemokratischer Abgeordneter tätig. Im Kabinett Branting vom Mai 1920 war er erstmals Minister zunächst ohne Portefeuille, dann Finanzminister. Im zweiten Kabinett Branting (Okt. 1921 bis April 1923) nahm er wieder ohne Portefeuille teil. Bei der Bildung des dritten Kabinetts Branting im Oktober 1924 übernahm er das Handelsministerium. Als dann Branting im Januar 1925 infolge Krankheit den Vorsitz im Kabinett niederlegte (jedoch Mitglied des Kabinetts ohne Portefeuille blieb), wurde S. zum Ministerpräsidenten ernannt. Branting starb am 27. 2. 1925 und S. führte nun die Regierung weiter bis zum 2. 6. 1926.

Nachdem sich in den nächsten vier Jahren die Liberalen am Regierungsruder, gehalten hatten, brachten die Septemberwahlen 1932 im Zusammenhange mitder Kreuger-Affäre einen starken sozialistischen Stimmenzuwachs, worauf der Parteiführer Hansson am 20. 9. 1932 mit der Regierungsbildung betraut wurde und S. zum Außenminister ernannte. ...